Weintrauben sind reich an Nährstoffen, enthalten jedoch auch viel natürlichen Zucker. Deshalb sollten sie in Maßen genossen werden. Erfahren Sie, warum rote Trauben besonders gesund sind und ob sie sich für eine kalorienarme Ernährung eignen.
Was sind Weintrauben?
Weintrauben gehören zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit und stammen ursprünglich aus Asien. Durch die Römer gelangten sie schließlich nach Europa. Deutschland verfügt über 13 Weinanbaugebiete, wobei etwa 90 Prozent der geernteten Trauben für die Weinherstellung verwendet werden. Nur ein kleiner Teil wird direkt verzehrt.
Es gibt viele verschiedene Traubensorten, die sich hauptsächlich in der Farbe unterscheiden. Grüne, gelbe und bernsteinfarbene Trauben zählen zu den hellen Sorten, während rote, blaue und schwarzblaue Trauben zu den dunklen gehören. Da Trauben nach der Ernte nicht nachreifen, ist es wichtig, sie im reifen Zustand zu pflücken. Im Fruchtfleisch befinden sich oft kleine Kerne, die einen leicht bitteren Geschmack haben. Heute gibt es jedoch auch kernlose Varianten, die als süßer gelten. Allerdings enthalten die Kerne viele wertvolle Antioxidantien, weshalb sie bei der Saftherstellung oft mitverarbeitet werden, um die gesundheitsfördernden Pflanzenstoffe zu erhalten.
Nährstoffe in Weintrauben
Die Zusammensetzung der Nährstoffe variiert je nach Traubensorte. Weintrauben enthalten etwa 15 Gramm Kohlenhydrate pro 100 Gramm, was sie im Vergleich zu anderen Beeren zu einer zuckerreichen Frucht macht. Der Kaloriengehalt beträgt rund 70 Kilokalorien pro 100 Gramm, abhängig von Sorte und Reife. Sie liefern wichtige Vitamine wie Vitamin B1, B6 und Niacin sowie Mineralstoffe wie Kalium, Calcium und Eisen.
Nicht nur das Fruchtfleisch ist nahrhaft, sondern auch die Kerne der Trauben. Aus diesen lässt sich Traubenkernöl gewinnen, das reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist. Diese Fettsäuren können sich positiv auf die Blutfettwerte auswirken.
Wie wirken Weintrauben auf den Körper?
Weintrauben bieten viele gesundheitliche Vorteile:
- Verdauungsfördernd: Die Ballaststoffe in Weintrauben unterstützen eine gesunde Verdauung.
- Blutdruckregulierend: Der hohe Kaliumgehalt hilft dabei, überschüssiges Natrium aus dem Körper zu spülen, was sich positiv auf den Blutdruck auswirken kann.
- Kalziumquelle: Kalzium ist wichtig für die Gesundheit von Knochen und Zähnen. Getrocknete Weintrauben (Rosinen) enthalten besonders viel Kalzium, allerdings auch mehr Zucker.
- Eisenlieferant: Eisen ist entscheidend für die Sauerstoffversorgung des Körpers und für viele lebenswichtige Funktionen.
- Stoffwechselunterstützend: Die in den Trauben enthaltenen B-Vitamine fördern den Stoffwechsel, die Blutbildung sowie das Nervensystem und stärken das Immunsystem.
Besonders rote Weintrauben enthalten sekundäre Pflanzenstoffe wie Resveratrol und Oligomere Proanthocyanidine (OPC). Diese Stoffe könnten das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren und die Hautalterung verlangsamen. Wissenschaftliche Studien deuten auf diese Vorteile hin, allerdings sind noch nicht alle Effekte abschließend belegt.
Weintrauben bieten also viele wertvolle Nährstoffe, doch durch ihren hohen Zuckergehalt ist es ratsam, sie in moderaten Mengen zu genießen.
Sind rote Trauben besonders gesund?
Rote und blaue Weintrauben gelten als besonders gesund, da sie neben Vitaminen und Mineralstoffen auch viele sekundäre Pflanzenstoffe wie Phenolsäuren und Flavonoide enthalten. Untersuchungen zeigen, dass Phenolsäure das Risiko für bestimmte Krebsarten, wie Magen-, Haut- und Lungenkrebs, senken kann.
Flavonoide, insbesondere Anthocyane, die den Trauben ihre Farbe verleihen, haben ebenfalls gesundheitliche Vorteile. Sekundäre Pflanzenstoffe wirken hauptsächlich antioxidativ, indem sie die Zellen vor schädlichen Molekülen schützen. Außerdem können sie entzündungshemmend wirken und den Blutdruck positiv beeinflussen.
Wie viele Weintrauben sind pro Tag gesund?
Die empfohlene Menge an Weintrauben variiert individuell. Menschen mit Diabetes sollten aufgrund des hohen Zuckergehalts von Weintrauben vorsichtig sein, da sie den Blutzuckerspiegel stark erhöhen können. Daher sollten Trauben nur in Maßen verzehrt werden.
Weintrauben gehören neben Äpfeln und Birnen zu den heimischen Obstsorten mit dem höchsten Fruchtzuckergehalt. Menschen mit einer Fructoseintoleranz können Fruchtzucker zwar aufnehmen, aber aufgrund eines Enzymdefekts nicht abbauen. Dies kann zu einer gefährlichen Ansammlung von Fructose in der Leber führen, weshalb der Verzehr von Weintrauben vermieden werden sollte.
Bei einer Fructosemalabsorption kann der Körper die in den Trauben enthaltene Fructose nicht richtig verarbeiten, was zu Verdauungsproblemen wie Völlegefühl, Blähungen oder Durchfall führen kann, wenn zu viele Trauben gegessen werden.
Ist es gesund, täglich Weintrauben zu essen?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, täglich fünf Portionen Obst und Gemüse zu essen, davon etwa 250 Gramm Obst. Weintrauben können aufgrund ihrer zahlreichen gesunden Inhaltsstoffe problemlos regelmäßig in den Speiseplan integriert werden.
Obwohl Weintrauben das ganze Jahr über erhältlich sind, ist es nachhaltiger, auf saisonale Produkte zurückzugreifen. In Deutschland haben Weintrauben von August bis Oktober Hochsaison, und sie sind dann besonders aromatisch.
Sind Weintrauben beim Abnehmen hilfreich?
Weintrauben sind, wie die meisten Obstsorten, nahezu fettfrei, was sie zu einem beliebten Lebensmittel bei Diäten macht. Sie sind süß und liefern aufgrund ihres hohen Kohlenhydratanteils relativ viele Kalorien im Vergleich zu anderen Früchten. Dies kann helfen, Heißhungerattacken zu vermeiden. Allerdings kann der Fruchtzucker bei manchen Menschen den Appetit zusätzlich anregen.
Das in Weintrauben enthaltene Kalium fördert die Nierentätigkeit und unterstützt den Körper bei der Entwässerung. Dank der Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe sind Weintrauben eine gute Ergänzung für eine Diät und können den Abnehmprozess unterstützen.