Hitzepickel oder Sonnenallergie: Unterschiede erkennen und effektiv behandeln

Die warmen Sommermonate bringen vielen Freude, doch bei manchen Menschen können unangenehme Hautirritationen auftreten. Hitzepickel, die oft jucken und stören, sind nicht nur ein Problem für Kinder, sondern auch für Erwachsene. Erfahren Sie hier, was Hitzepickel sind, wie sie entstehen und welche Maßnahmen Ihnen helfen können, sie schnell wieder loszuwerden, damit Sie den Sommer unbeschwert genießen können.

Was sind Hitzepickel und wie entstehen sie?

Hitzepickel, medizinisch als Miliaria bekannt, sind kleine, juckende Bläschen, die oft als Hitzeausschlag bezeichnet werden. Sie entstehen durch eine Kombination von hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit, die zu vermehrtem Schwitzen führen. Wenn sich Schweiß in den Schweißdrüsen staut, verstopfen diese und es bilden sich die typischen, juckenden Bläschen.

Besonders häufig treten Hitzepickel an Stellen auf, wo viele Schweißdrüsen vorhanden sind: in den Achselhöhlen, im Gesicht, am Dekolleté, auf den Oberschenkeln, in den Kniekehlen und zwischen den Schulterblättern.

In der Regel sind Hitzepickel harmlos und verschwinden innerhalb weniger Stunden, wenn der Körper nicht mehr der Hitze ausgesetzt ist. Bei intensiveren Ausprägungen können sie jedoch mehrere Tage anhalten.

Arten von Hitzepickeln

Es gibt zwei Hauptformen von Hitzepickeln, die sich in ihrer Erscheinung und Schwere unterscheiden:

  • Miliaria cristallina: Diese Art von Hitzepickeln tritt an der obersten Hautschicht auf. Sie sind farblos und mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt, die Bläschen platzen leicht. Miliaria cristallina heilt in der Regel schnell und ist weniger anfällig für Entzündungen oder Rötungen. Diese Pickel sind oft am Rumpf zu finden.
  • Miliaria rubra: Diese Form entsteht durch das Verstopfen der tiefer liegenden Schweißdrüsen und zeigt sich durch kleine, rote, stark juckende Pickel. Diese Art ist anfälliger für Entzündungen und kann länger anhalten. Besonders häufig sind Babys von Miliaria rubra betroffen.

Bei beiden Formen können die umliegenden Hautpartien gerötet und entzündet sein, was jedoch nicht gesundheitsschädlich oder ansteckend ist, auch wenn es unangenehm sein kann.

Wer ist besonders anfällig für Hitzepickel?

Hitzepickel können Menschen jeden Alters betreffen. Sie treten häufig bei Personen auf, die in tropische Klimazonen reisen, wo hohe Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit vorherrschen. Auch Menschen, deren Körper sich noch nicht an solche klimatischen Bedingungen angepasst hat, sind gefährdet.

Säuglinge und Kleinkinder sind besonders anfällig für Hitzepickel, da ihre Schweißdrüsen noch nicht vollständig ausgereift sind. Dies führt dazu, dass sich Schweiß leichter staut und es häufiger zu Hitzepickeln kommt, insbesondere im Windelbereich.

So erkennen Sie Hitzepickel: Anzeichen und Symptome auf einen Blick

Typische Symptome von Hitzepickeln sind:

  • Bläschenbildung: Kleine, erhabene Blasen auf der Haut.
  • Juckreiz: Ein unangenehmes Kratzen oder Jucken.
  • Rötung und Brennen: Die Haut um die Bläschen herum ist oft gerötet und kann brennen.

Diese Bläschen, die etwa die Größe eines Hirseschkorns haben, treten häufig an Körperstellen auf, an denen sich viele Schweißdrüsen befinden, wie zum Beispiel in den Achseln, am Dekolleté, im Gesicht oder in den Hautfalten. Je nach Schweregrad können sie schmerzhaft sein und ein unangenehmes Brennen und Jucken verursachen. Oft sind die Bläschen mit klarer oder trüber Flüssigkeit gefüllt.

In selteneren Fällen können auch größere Knötchen oder tiefere Entzündungen auftreten, die in solchen Fällen einen Arztbesuch erforderlich machen.

Hitzepickel versus Sonnenallergie: Die Hauptunterschiede

Hitzepickel entstehen durch hohe Temperaturen und eine Kombination aus Wärme und Feuchtigkeit, nicht durch UV-Strahlung. Diese Hautirritationen treten oft auf, wenn der Körper schwitzt und die Schweißdrüsen verstopfen. Anders als Sonnenallergien, die durch direkte Sonnenexposition ausgelöst werden und in der Regel an sonnenexponierten Stellen auftreten, können Hitzepickel auch in Innenräumen bei intensivem Schwitzen entstehen, etwa beim Sport oder in warmen Räumen.

Im Gegensatz zur Sonnenallergie, die mit Sonnencreme und UV-Schutz vorbeugt werden kann, helfen diese Maßnahmen nicht gegen Hitzepickel.

Was tun bei Hitzepickeln?

Es ist wichtig, die betroffenen Stellen nicht zu kratzen, um Entzündungen und Narbenbildung zu vermeiden. Auch das Abheilen kann durch Kratzen verzögert werden. In der Regel kann man Hitzepickel mit einfachen Maßnahmen und einigen Hausmitteln effektiv behandeln. Bei stark entzündeten oder anhaltenden Hitzepickeln sollte jedoch ein Arzt konsultiert werden.

Sofortmaßnahmen gegen Hitzepickel: Prävention und Behandlung

  • Leichte, atmungsaktive Kleidung: Tragen Sie Bekleidung aus natürlichen Stoffen wie Baumwolle oder Leinen, oder verzichten Sie bei starken Hitzepickeln vorübergehend auf Kleidung.
  • Kühl bleiben: Halten Sie sich an einem kühlen, schattigen Ort auf. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung.
  • Vermeiden Sie schweißfördernde Lebensmittel: Reduzieren Sie den Konsum von Kaffee, Alkohol und scharfen Speisen.
  • Lauwarm duschen: Vermeiden Sie kaltes Wasser, das die Hautdurchblutung anregen kann.
  • Zinksalbe oder cortisonhaltige Creme: Verwenden Sie bei starkem Juckreiz diese Produkte oder Antihistaminika.
  • Thermalwasser: Es kühlt und beruhigt gereizte Haut effektiv.

Top 5 Hausmittel gegen Hitzepickel

Wenn es nicht ausreicht, Hitze zu vermeiden und auf lockere Kleidung zu achten, können diese Hausmittel Linderung verschaffen. Besonders gut geeignet sind sie für empfindliche Haut von Babys und Kindern.

  • Maismehl: Sehr saugfähig und hilft, überschüssigen Schweiß und Talg zu absorbieren. Tragen Sie eine großzügige Menge auf die betroffenen Stellen auf und lassen Sie sie 15 Minuten einwirken. Anschließend mit lauwarmem Wasser abspülen. Verwenden Sie idealerweise Bio-Maismehl, um Pestizidrückstände zu vermeiden.
  • Heilerde: Sie absorbiert Schweiß und beruhigt die Haut. Mischen Sie Heilerde mit Wasser zu einer Paste, tragen Sie diese auf die Hitzepickel auf und lassen Sie sie 15 Minuten wirken. Danach gründlich abwaschen.
  • Apfelessig: Hat antibakterielle Eigenschaften und fördert die Wundheilung. Mischen Sie 3 Esslöffel Apfelessig mit 1 Liter Wasser und tragen Sie die Mischung morgens und abends mit einem Wattepad oder Waschlappen auf.
  • Aloe Vera: Bekannt für ihre entzündungshemmende Wirkung, hilft Aloe Vera, die Symptome von Hitzepickeln zu lindern. Tragen Sie das Gel direkt auf die betroffenen Stellen auf.
  • Kamillentee: Wirkt entzündungshemmend. Bereiten Sie Kamillentee zu, lassen Sie ihn abkühlen und geben Sie ihn auf die Hitzepickel, um Rötungen und Entzündungen zu reduzieren.

Fazit

Hitzepickel sind unangenehme Hautirritationen, die durch hohe Temperaturen und Feuchtigkeit verursacht werden. Sie sind meist harmlos und lassen sich durch einfache Maßnahmen und Hausmittel schnell lindern. Bei anhaltenden oder stark entzündeten Hitzepickeln sollte jedoch ein Arzt konsultiert werden, um weitere Komplikationen zu vermeiden.

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